
Kia ora in Taupo , Justine Jendro bei der WM in Neuseeland
von Franz Pretzl,
Am anderen Ende der Welt in Neuseeland startete Justine Jendro vom TV Burglengenfeld bei den Ironman 70.3 World Triathlon Championships. Nach respektablen 4:54:28 Stunden lief sie mit einem freudigen Lächeln als 16. beste Frau und als zweitbeste Deutsche in ihrer Altersklasse ins Ziel. Leider war der Schwimmauftakt nach einem Schlag auf den Kopf mehr als schmerzhaft.

Kia ora in Taupo - willkommen in Taupo! So wurden die Triathleten am Samstagmorgen vor dem Start in Neuseeland begrüßt. Zum allerletzten Triahtlonwettkampf der TV- Triathleten reiste Justine Jendro um die halbe Welt. Im Vorfeld hatte sie sich beim Ironman 70.3 in Zell am See für die WM qualifiziert.
Die Weltmeisterschaften hatten es mit 1900 m Schwimmen, dem 90 km Radfahren und dem Halbmarathon in sich, vor allem mit dem Zeitunterschied von 12 Stunden. Der Lake Taupo bot perfekte Schwimmbedingungen, mit 18 Grad klarem und ruhigem Wasser. Um 7.46 Uhr stand sie voller Nervosität am Ufer an einem der größten Süßwasserseen der Welt und fragte sich: Was wird der heutige Tag bringen, denn im Triathlon passieren immer unberechenbare Sachen mit denen man nicht rechnet. Und genauso erging es ihr nach dem Startschuss! Eine andere Athletin schlug ihr an den Kopf und erwischte auch ihre Schwimmbrille. Das linke Augenglas lief voller Wasser, sie sah nichts mehr und so kam sie total aus dem Rhythmus. In dem Moment dachte sie an ihren Schwimmtrainer Heiner Reinhardt, der sagte: „Lang bleiben und kräftig ziehen“. Leider funktionierte das auf Grund des aufgewühlten Zustandes nicht und so stieg etwas enttäuscht auf Rang 98 der rund 260 Konkurrentinnen aus dem Wasser.
Dennoch ließ sie sich nicht unterkriegen. Flugs aus dem Neoprenanzug schnappte sie beim 1. Wechsel gleich 23 Konkurrentinnen und schwang sich so bereits als 75 zigste auf ihr Triathlon Rad. Nach dem perfekten Wechsel freute sie sich auf ihre Königsdisziplin dem Rad Split. So drückte sie gleich ordentlich auf die Tube und brauste voller Tatendrang durchs grüne hügelige Hinterland. Auf den zwei Runden mit insgesamt satten 900 Höhenmetern pushte sie gewaltig und sammelte so ganze 40 Gegnerinnen ein. Trotz dem ruppigen Teer und den steilen Anstiegen flog sie mit einem 34 Schnitt um den Kurs. Mit der fünfzehnbesten Bikezeit stürmte sie auf Rang 26 in die Wechselzone und blies zum Finale über die 21.1km mit 200 Höhenmeter. Das es hart wird merkte sie gleich nach 3 km. Ihr Körper war nicht auf 26 Grad Wärme vorbereitet und die prallende Kiwi Sun (bekannt für sehr starke Strahlung) strahlte in voller Pracht. Das sie ein Kämpfertyp ist , bewies sie auf der 2 Rundenstrecke entlang des Sees wieder einmal mit Bravour. Dank ihres Freundes, der sie an der Strecke anfeuerte und der vielen Bekannten, Freunde und Vereinskollegen, die ihr von der anderen Seite der Welt die Daumen drückten, gaben ihr zusätzliche Energie. Für die atemberaubende Ausblicke über den See auf Mount Ruapehu, Mount Tongariro und Mount Ngauruhoe hatte sie leider keine Zeit. Die 10 km Zwischenzeit von 43.26 min gaben ihr weitere Power und so stürmte sie nach sehr harten 1.34 Stunden freudig aber auch völlig entkräftet auf dem 16.Platz in ihrer Altersklasse ins Ziel. Besonders freute sich über ihren Erfolg, da die Vorbereitung nicht ganz einfach war mit einer Krankheit kurz vorher, die sehr lange Saison bis zum Start und das einsame Training auf Grund der vielen Dienstreisen. So musste auch TV Trainer Thomas Kerner den Trainingsplan oft an die neuen Gegebenheiten anpassen. „Ohne ihn wäre der Erfolg nicht möglich gewesen“ so Justine Jendro und freut sich nun auf den Urlaub in Neuseeland.
ironman 70.3 World Championships Justine Jendro
Swim 34.40 min (Schnitt 1.48 min), Wechsel 4.36 min, Bike 2.38.41 Std (34.0 km/h), Wechsel 1.56 min, Run 1.34.37 Std (4.30 min/km), Gesamt 4.54.28 Std, Rang 16 AK, Gesamt 74